"Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr."
Albert Einstein, deutscher Physiker (1879 - 1955)
Seit Anfang April 2020 ist UBG stolzer Besitzer eines (gemieteten) Bienenstockes, der sich auf dem begrünten Flachdach des Bürogebäudes OCTOGON in Leonberg befindet. Der pfiffige Hobby-Imker Frank Geggus kam vor 2 Jahren auf die Geschäftsidee, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Sein Start-up www.bee-life.de vermietet Bienenvölker an Unternehmen.
Mit diesem Engagement leistet UBG einen kleinen aber wichtigen Beitrag zum Erhalt des Ökosystems. Denn Bienen sind wichtiger Bestandteil und neben leckerem Honig ist es vor allem die Bestäubungsleistung unserer Bienen, die sie zu einem unverzichtbaren Nutztier im Ökosystem macht. Rund 80 % der heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbiene als Bestäuber angewiesen. Der volkwirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung in Deutschland liegt bei ca. 2 Milliarden Euro jährlich.
Dabei ist es bei den Bienen wie bei den Menschen: Nur gemeinsam sind sie stark.
Ein Bienenvolk besteht aus 40.000 bis 60.000 Tieren und es herrscht strenge Arbeitsteilung. Es gibt Bauarbeiter und Nektarsammler - und sogar Schutzpolizisten.
Schon eine einzelne Biene beeindruckt uns, wie sie unermüdlich von Blüte zu Blüte summt. Doch erst ihre Gemeinschaft macht Bienen zu wirklich außerordentlichen Geschöpfen. Nur weil sie zusammenarbeiten, können Honigbienen ihre süßen Vorräte anlegen und gemeinsam den Winter überstehen. Imker sprechen sogar manchmal von "dem Bien", als wäre ein Bienenvolk ein einziges Geschöpf. Je größer das Volk ist, desto mehr kommt es auf die Organisation an. Arbeitsteilung ist der Schlüssel zum Erfolg.
Die Königin legt pro Tag bis zu 2.000 Eier und sorgt so für Nachwuchs. Sie ist ein paar Millimeter größer als die anderen Bienen. Die männlichen Bienen (Drohnen) haben keinen Stachel und sammeln keinen Nektar. Ihre einzige Aufgabe ist es, sich mit der Königin zu paaren. Die Arbeiterinnen sind weibliche Bienen, die sich nicht fortpflanzen können. Sie sammeln Nektar, produzieren Honig oder füttern die Bienenlarven.
Damit die Zusammenarbeit tausender Tiere reibungslos läuft, müssen sie sich untereinander verständigen. Während wir Menschen uns mit Worten unterhalten, besteht die Sprache der Insektenvölker vor allem aus Gerüchen. Zum Beispiel erkennen die Wächterinnen am Duft einer Biene, ob sie zum eigenen Volk gehört oder nicht. Nähern sich Eindringlinge, sondern die Aufpasserinnen einen Geruchsstoff ab, der Verstärkung anlockt. Aber auch Körpersprache trägt zur Verständigung bei, z. B. der berühmte Schwänzeltanz der Bienen.
Gestartet ist das "UBG-Bienenvolk" Anfang April 2020 mit rund 10.000 Bienen, die schon bis Juni 2020 auf rund 50.000 angewachsen sind. Das Volk muss sorgsam gepflegt und auf Schädlinge kontrolliert werden, weshalb der Imker regelmäßig vorbeikommt. So auch am Weltbienentag, dem 20. Mai 2020, um die erste Ernte, die reiner Blütenhonig ist, einzubringen. Rund 20 kg Honig befanden sich in den Waben, die er mitgenommen und gegen leere Waben ausgetauscht hat.
Von den mit Honig gefüllten Waben muss die Wachsschicht, mit der die Bienen diese verschlossen haben, entfernt werden, dann kann der Honig herausgeschleudert werden. Dazu muss der Honig ähnlich warm sein wie im Bienenstock, also etwa 35 Grad. Dann muss ihm noch das Wasser entzogen werden, denn der Wassergehalt ist das wichtigste Qualitätsmerkmal für Honig. Enthält er zu viel Wasser gärt er, die Honigverordnung erlaubt bis zu 20 Prozent. Aus dem Honig dürfen nur noch sichtbare Verunreinigungen herausgefiltert werden. Ansonsten darf dem Honig weder etwas entzogen noch etwas hinzugefügt werden, er ist daher ein völlig unbehandeltes Naturprodukt, das nicht sterilisiert wird.
Nachdem die Blütezeit der meisten Blumen beendet war, ist die zweite Ernte Waldhonig, denn die Bienen haben ihre Bestäubungsarbeit im gegenüberliegenden großen Waldgebiet fortgesetzt.